Was ist Terminologiemanagement?

Die meisten Unternehmen verwenden eine wachsende Anzahl branchen- oder unternehmensspezifischer Termini, die korrekt gespeichert, freigegeben und übersetzt werden müssen. Bei diesen „Termini“ kann es sich auch um Produktnamen, um komplette Werbeslogans oder Fachausdrücke handeln. 

Terminologiemanagement ist das Identifizieren, Speichern und Verwalten von unternehmens-, kunden- oder produktspezifischer Terminologie, die auf eine bestimmte Weise übersetzt werden soll. Damit können Sie Termini unter Einbeziehung klarer Regeln organisieren und so Übersetzungen mit hoher Effizienz und Genauigkeit erstellen. Dadurch wird sichergestellt, dass in einer Übersetzung immer der richtige Terminus verwendet wird.

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Mehr über das Terminologiemanagement

Was ist eine Termbank?  
 
Die Terminologie, also die einzelnen Termini, wird in einer speziellen Datenbank, der sogenannten Termbank, gespeichert. Über Tools für computerunterstützte Übersetzung (Computer-Assisted Translation, CAT) oder Übersetzungsmanagement-Systeme kann direkt auf die Termbanken zugegriffen werden. Eine Termbank fungiert als durchsuchbares Verzeichnis oder Glossar, das mehrsprachige Begriffe zusammen mit Hinweisen und Verwendungsregeln enthält. Der Prozess umfasst das Identifizieren, Speichern und Verwalten von Termini und Aufgaben wie das Hinzufügen neuer Einträge, das Ändern bestehender Einträge und das Entfernen veralteter Termini. Dieser systematische Ansatz gewährleistet die präzise Verwendung von Termini in Übersetzungen. Das Fehlen einer gut gepflegten Termbank kann Übersetzer:innen sowie Reviewer:innen und Revisor:innen vor Herausforderungen stellen, insbesondere wenn es um Akronyme, Synonyme und Abkürzungen geht, die im Kontext nicht klar verständlich sind. 
 
 
Was ist der Unterschied zwischen einer Termbank und einem Translation Memory?  
 
Ein Translation Memory dient zum Speichern ganzer Segmente, die von kurzen Formulierungen bis hin zu vollständigen Sätzen reichen können. Im Gegensatz dazu enthalten Termbanken hauptsächlich einzelne Wörter oder Ausdrücke und dienen als Speicher für spezifische Terminologie. 
 
 
Wie funktionieren Termbanken?  
 
Termbanken basieren auf einem systematischen und rationalisierten Prozess, der als „aktive Terminologieerkennung“ bekannt ist. Dieses Verfahren soll die Genauigkeit und Effizienz von Übersetzungen mithilfe von Fachterminologie verbessern. Im Folgenden wird Schritt für Schritt erklärt, wie Termbanken funktionieren: 
 
  • Automatische Terminologiesuche: Termbanken scannen zunächst automatisch die Ausgangssätze eines Textes. Diese Suchfunktion ist sorgfältig darauf abgestimmt, relevante und branchenspezifische Begriffe zu finden, die für eine genaue Übersetzung entscheidend sind. 
  • Terminologievorschläge: Sobald die automatische Suche abgeschlossen ist, wird eine Liste vorgeschlagener Termini angezeigt. Diese Vorschläge umfassen die konkreten Wörter, Formulierungen oder Ausdrücke, die als relevant für den zu übersetzenden Inhalt erkannt werden. 
  • Mühelose Integration: Die Übersetzer:innen können dann die vorgeschlagenen Zieltermini problemlos in den Übersetzungsprozess integrieren. Das nahtlose Einfügen wird durch eine benutzerfreundliche Oberfläche und Tastenkombinationen erleichtert. 
  • Verbesserte Übersetzungsqualität: Durch die Integration etablierter und standardisierter Terminologie tragen Termbanken zur allgemeinen Qualität und Konsistenz von Übersetzungen bei. Durch die Verwendung präziser Termini wird das Rätselraten vermieden und ein einheitlicher Ton im gesamten übersetzten Material beibehalten. 
 
 
Welche Vorteile bietet Terminologiemanagement? 
 
  • Konsistenz in der Terminusnutzung: Mithilfe des Terminologiemanagements erstellen Sie einen standardisierten Satz von Termini, die für die Verwendung in Ihren Inhalten freigegeben sind. So wird sichergestellt, dass alle Ihre Kommunikationsmaterialien, wie z. B. Dokumente, Websites oder Marketingmaterial, denselben terminologischen Richtlinien entsprechen. Dadurch werden Verwirrung, Mehrdeutigkeit und potenzielle Missverständnisse beim Publikum vermieden. Eine einheitliche Terminologieverwendung fördert auch die Stärkung Ihrer Markenidentität und -botschaft über verschiedene Plattformen und Sprachen hinweg. 
  • Verbesserte Übersetzungsqualität: Durch die Pflege einer klar definierten Termbank erhalten die Übersetzer:innen einen eindeutigen und genauen Bezugspunkt. Auf diese Weise können sie die ursprüngliche Bedeutung und den Kontext während des Übersetzungsprozesses bewahren. Wenn Übersetzer:innen Zugriff auf freigegebene Termini und Ausdrücke haben, können sie sich besser auf die sprachlichen Nuancen und die kulturelle Anpassung konzentrieren, was letztendlich zu qualitativ hochwertigeren Übersetzungen führt. 
  • Zentrale Verwaltung für optimierte Prozesse: Die zentrale Terminologie vereinfacht das Management von Termbanken. Alle, die am Erstellungsprozess für Inhalte und Übersetzungen beteiligt sind, können somit darauf zugreifen. Mit einem zentralisierten System können Updates und terminologische Änderungen effizient umgesetzt werden, sodass alle Versionen der Inhalte konsistent und auf dem neuesten Stand bleiben. 
  • Einsparung von Zeit und Aufwand: Bei unzureichendem Terminologiemanagement können Unstimmigkeiten zu zeitaufwendigen Nacharbeiten und Revisionen führen. Unter Umständen müssen die Übersetzer:innen Termini korrigieren, was zu einem Produktivitätsverlust führt. Durch Terminologiemanagement wird die Wahrscheinlichkeit solcher Nacharbeiten erheblich reduziert, da den Übersetzer:innen vorab freigegebene Begriffe zur Verfügung stehen. Dies reduziert die Kommunikation zwischen Übersetzer:innen, Revisor:innen oder Reviewer:innen und Autor:innen von Inhalten und spart letztlich Zeit und Aufwand.